Moore existieren in unterschiedlichen Typen oder Arten, etwa Niedermoor und Hochmoor (mehr dazu in Modul 3: Vielfalt der Moortypen). Es liegt auf der Hand, dass auch die diversen Moortypen in den einzelnen Ländern wieder eigene Bezeichnungen tragen. Oft gibt es in einer Sprache sogar mehrere Namen für ein und denselben Moortyp.
Beispiel Niedermoor |
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Deutschland |
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Flachmoor, Niederungsmoor, Grünlandsmoor, Wiesenmoor, Wiesmoor, Hammerich (Ostfriesland), Riedmoor, Ried, Bruch, Luch, Grundwassermoor, topogenes Moor |
Dänemark |
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Kjær |
England |
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Fen |
Frankreich |
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Marais imergé, bas marais |
Niederlande |
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Laagveen |
Norwegen |
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Kjerr |
Schweden |
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Kärr, plana kärr |
Beispiel Hochmoor |
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Deutschland |
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Regenwassermoor, Moosmoor, ombrogenes Moor, Moos (im Schwäbischen), Mis (Schwarzwald), Filz (Bayern, Böhmerwald), Dose (niederdeutsch) |
Dänemark |
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Mose |
England |
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Moss, bog, raised bog |
Frankreich |
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Haut-marais, marais émergé |
Niederlande |
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Hogveen, hoge moer |
Norwegen |
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Mose |
Schweden |
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Mosse, högmosse |
In den meisten Ländern gibt es Regionen, in denen eine Mundart bzw. ein Dialekt gesprochen wird. So kommt es, dass Moore und ihre verschiedenen Typen in bestimmten Teilen eines Landes Namen tragen können, die nur dort gebräuchlich sind. Etwa im Gebiet des deutschen Mittelgebirges Eifel heißen Moore »Fenn«. In der Region Ostfriesland werden sie dagegen »Fehn« genannt.
Man kann sich leicht vorstellen, dass die Vielfalt der heute gebräuchlichen nationalen und regionalen Moornamen auch unter Fachleuten oft genug Ursache für sprachliche Verwirrung ist. Missverständnisse sind deshalb vorprogrammiert. Die eindeutige Verständigung in Sachen Moor kann hierdurch recht knifflig werden. Beispielsweise muss man die Bedeutung des niederländischen Worts »veen« dem Satzzusammenhang entnehmen. Es kann damit nämlich sowohl Moor als auch Torf gemeint sein.
Interessant ist, dass die englische Sprache ebenfalls das Wort »moor« kennt. Etwa im Namen »Dartmoor«, einer Hügellandschaft in der englischen Grafschaft Devon, ist es enthalten. Bekannt wurde das Dartmoor, als A. C. Doyles es als Handlungsort seiner Detektivgeschichte von »Der Hund der Baskervilles« wählte. Doch das englische »moor« hat eine andere Bedeutung als sein deutsches Pendant »Moor«. Es bezeichnet im Englischen vielmehr feuchtes Heideland. Ein Heidegebiet wie das Dartmoor kann im niederschlagsreichen Klima Großbritanniens aber durchaus auch örtlich vermoort sein.
Der Hund der Baskervilles (Sidney Pagets Illustration aus dem Strand Magazine vom April des Jahres 1902)
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