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Was haben Moore mit unserem Klima zu tun?
Torf, Kohlenstoff und Klima

Moore haben sich in Deutschland nach dem Ende der letzten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren gebildet. In dieser Zeit haben sich in den Mooren große Kohlenstoffvorräte in Form von Torf angehäuft. Man schätzt, dass Moore weltweit etwa ein Drittel der irdischen Vorräte an Kohlenstoff speichern. Dabei bedecken sie nur rund 3 % der Landfläche.

 

Wachsende Moore

Der Kohlenstoff (C), der im Boden der Moore gespeichert ist, stammt aus der Photosynthese. Also aus der Aufnahme von Kohlen[stoff]dioxid (CO2) aus der Atmosphäre durch die wachsenden Moorpflanzen. Nach dem Absterben gelangen die Pflanzenreste unter Wasser und werden nur unvollständig abgebaut. Es bildet sich Torf. Wichtig für unser Klima ist, dass mit der Torfbildung der Atmosphäre dauerhaft Kohlendioxid entzogen wird. Und damit Kohlenstoff. Wachsende Moore wirken insofern wie eine Kohlenstofffalle. Sie sorgen nämlich mit dafür, dass der Kohlendioxidgehalt in unserer Luft nicht ständig zunimmt. Und der wiederum ist mit dafür verantwortlich, dass wir relativ stabile Klimaverhältnisse haben. Steigt nämlich die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre kontinuierlich an, wird es auf der Erde immer wärmer. Kohlendioxid ist also ein »Treibhaus-Gas«, das für das Klima auf unserer Erde große Bedeutung hat.

 

Merkenswertes

 

Wachsende Moore:

  • entziehen der Atmosphäre bei der Torfbildung dauerhaft Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid.

 

Entwässerte, landwirtschaftlich genutzte oder abgetorfte Moore:

  • lassen den im Torf gespeicherten Kohlenstoff wieder als Kohlendioxid in die Atmosphäre entweichen.
  • Kohlendioxid ist ein »Treibhausgas«, das in der Atmosphäre für unser Klima bedeutsam ist.

 

Zerstörte Moore

Heute werden die meisten Moore in Deutschland vom Menschen genutzt. Sie sind in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt worden oder sie wurden aufgeforstet und dienen der Holzproduktion. Eine weitere Nutzungsform von Mooren ist der Abbau von Torf. Er wird vor allem für gärtnerische Zwecke benötigt. Die Nutzung von Mooren setzt meistens eine Entwässerung voraus. Soll auf entwässerten Mooren Landwirtschaft betrieben werden, ist auch eine Düngung erforderlich.

Entwässerung und Düngung lassen die Torf bildenden Pflanzen des Moores verschwinden. Vor allem werden die speziellen Bedingungen, die die Torfbildung erst möglich machten, aufgehoben: der hohe Wasserstand und die sauerstoffarmen Bedingungen im Moorboden. Ein genutztes Moor speichert also keinen Kohlenstoff mehr. Es setzt stattdessen seinen Kohlenstoffvorrat in kurzer Zeit wieder frei.

Wie? Entwässerung und Belüftung des Moorbodens führen dazu, dass der Torf im Moorboden nicht mehr länger konserviert wird. Kleinstlebewesen und chemische Prozesse können den Torf jetzt ungehindert angreifen und allmählich in seine Grundbestandteile zerlegen. Wichtigster Grundbaustein des Torfs ist dabei Kohlenstoff. Er steigt nach der Zersetzung von Torf als Kohlendioxidgas aus dem Moorboden in die Atmosphäre auf. Kohlendioxid gilt mengenmäßig als das bedeutsamste Treibhausgas, das aus entwässerten Mooren freigesetzt wird.

Merkenswertes

 

Merkenswertes

 

Moortod und Klima

  • Der Kohlenstoffvorrat in Mooren hat sich über Jahrtausende im Moorboden als Torflager aufgebaut
  • Durch Torfzersetzung wird der Kohlenstoffvorrat in zerstörten Mooren innerhalb von Jahrzehnten überwiegend in das Gas Kohlendioxid (CO2) umgewandelt und freigesetzt.
  • Folge ist ein allmählicher Anstieg der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre. Er verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt des CO2 und führt damit auf der Erde zu immer höheren Durchschnittstemperaturen.


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