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Ökologische Moortypen
Fließende Übergänge

Die mäßig nährstoffarmen Moore nehmen eine vermittelnde Position zwischen Armmooren und Reichmooren ein. Sie werden deshalb Zwischenmoore oder Übergangsmoore genannt. Wichtig ist zu wissen, dass es zwischen den ökologischen Moortypen keine scharfen Grenzen gibt. Du findest stets fließende Übergänge. Außerdem können sich Reichmoore im Lauf langer Zeiträume über Zwischenmoorstadien zu Armmooren entwickeln.

Was machst Du aber, wenn Du keine Möglichkeit hast, den Nährstoffgehalt im Torf zu ermitteln? Ganz einfach: Du kannst zumindest Armmoore und Reichmoore oft schon aus der Ferne am typischen Gesamterscheinungsbild ihrer Pflanzengesellschaften erkennen.

Typisches Erscheinungsbild eines lebenden Re­genwassermoores

Typisches Erscheinungsbild eines lebenden Re­genwassermoores (»Hochmoor«) mit Torfmoosen, Zwergsträuchern und Wollgras. Ökol. Moortyp: (Sauer-)Armmoor.
Extrem arm an Pflanzennähr­stoffen, da ausschließlich durch Niederschlags­wasser ernährt.

© Hans-Bert Schikora (08.06.2010; Nationalpark Store Mosse, S)

 

Erscheinungsbild eines hauptsächlich von Mineralbodenwasser (Grundwasser) gespeis­ten Niedermoores

Erscheinungsbild eines hauptsächlich von Mineralbodenwasser (Grundwasser) gespeis­ten Niedermoores mit Großseggen und Fieberklee. Moose fehlen weitgehend.
Ökol. Moortyp: Reichmoor (schwach saure, nährstoffärmere Ausprägung).

© Hans-Bert Schikora (13.06.2010; Nationalpark Store Mosse, S)

Möglich ist das, weil das Nährstoffangebot (und der Säuregehalt) des Wassers die Entwicklung der Moorvegetation entscheidend beeinflussen und steuern.

Armmoorflächen mit ihrer niedrigwüchsigen Pflanzendecke wirken meistens das ganze Jahr über gräulich grünbraun und wenig einladend. In unbewaldeten Reichmooren herrschen dagegen kräftige grüne Farbtöne und höherwüchsige Pflanzen vor. Sie erinnern aus der Ferne oft stark an ungemähte Wiesenlandschaften.

Typische, völlig ebene Niedermoorfläche

Typische, völlig ebene Niedermoorfläche

© Hans-Bert Schikora (12.06.2010; Nationalpark Store Mosse, S)

Probleme entstehen allerdings im Übergangsbereich zwischen zwei Moortypen. Die Vegetation eines Zwischenmoores mit einem Stickstoffgehalt nahe der Untergrenze der Schwellenkonzentration von 3 % ist beispielsweise kaum noch von der in Armmooren zu unterscheiden.

 

Merkenswertes

 

Die ökologischen Moortypen lassen sich mit Hilfe folgender Angaben und Informationen ermitteln:

  • Ausprägung der Moorvegetation
  • Pflanzennährstoffgehalt im Torf
  • Säure-Basen-Verhältnis im Moorwasser

Der Pflanzennährstoffgehalt wird in drei Stufen eingeteilt:

  • nährstoffarm (= oligotroph)
  • mäßig nährstoffarm (= mesotroph)
  • nährstoffreich (= eutroph)


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