Ein wichtiger Pflanzennährstoff auch in Mooren ist Stickstoff (N). Stickstoff wird von den Pflanzen benötigt, um z.B. Eiweiße herzustellen. Stickstoff fördert deshalb das Pflanzenwachstum. Durch ihre unterschiedliche Versorgung mit Stickstoff lassen sich die ökologischen Moortypen besonders gut voneinander unterscheiden.
Grundwasser und Oberflächenwasser enthalten meistens viel mehr gelöste Stickstoffverbindungen als reines Niederschlagswasser. Verantwortlich dafür ist der intensive Kontakt von Grund- und Oberflächenwasser mit dem Gesteinsuntergrund und dem Mineralboden. Solches Wasser hat Gelegenheit, Mineralstoffe, darunter auch Stickstoffverbindungen, zu lösen und aufzunehmen. Ausschließlich von Niederschlägen ernährte Moore sind dagegen stark mit Mineralstoffen unterversorgt. Niederschlagswasser enthält kaum mehr Mineralstoffe als destilliertes Wasser (Glasschalen-Experiment).
Kennst Du also den Gehalt an Pflanzennährstoffen im Torf, so kannst Du mit Hilfe der nachfolgenden Abbildung das betreffende Moor einem von drei ökologischen Typen zuordnen. Das Moor darf allerdings noch nicht stark vom Menschen verändert, etwa entwässert worden sein.
Ökologische Moorgliederung (vereinfacht, Säure-Basen-Verhältnis vernachlässigt). Kriterien sind die im Torf enthaltenen Pflanzennährstoffe (hier: Stickstoff [Nc] bezogen auf Kohlenstoffgehalt des Torfs) und die Vegetation. Skala nicht maßstabsgerecht.
Pflanzenskizzen (veränd.) u. Daten aus SUCCOW & JESCHKE (1990)
Hinweis für fortgeschrittene Moorexperten: Streng genommen ist für die korrekte ökologische Einordnung von Mooren außer dem Nährstoffgehalt und der Vegetationsausprägung auch noch der Säuregehalt (das Säure-Basen-Verhältnis) des Moorwassers entscheidend. Um den ersten Überblick über die ökologischen Moortypen in der Einstiegslerneinheit nicht unnötig kompliziert zu machen, wird das Säure-Basen-Verhältnis des Moorwassers als Kriterium hier vernachlässigt. Es bleibt der Vertiefungsebene vorbehalten und wird dort erläutert.