Die Torfbildung im Lauf der Zeit wird Torfakkumulationsrate genannt. Der Fachbegriff "Akkumulation" bedeutet dabei so viel wie Anhäufung. Die Akkumulationrate von Torf lässt sich rückwirkend über eine Altersbestimmung von Torfprofilen abschätzen (Fachbegriff: Datierung). Doch die Datierung von Torf im Labor ist relativ aufwendig.
Etwas einfacher lässt sich für ein Moor der Durchschnittswert der Akkumulationsrate von Torf ermitteln. Sie wird in Gramm Torf (Trockenmasse) pro Quadaratmeter Moorfläche und Jahr angegeben. Moorforscher müssen dazu die Masse des in einem Jahr neu angefallenen toten Moorpflanzenmaterials und den entsprechenden Schwund im bereits angesammelten Torf kennen. Der Schwund ist das Ergebnis von natürlichen Abbauvorgängen im Torf. Werden Pflanzenmasse und Torfschwund voneinander abgezogen, erhält man die jährliche Akkumulationsrate von Torf.
Bei der Untersuchung von verschiedenen Moortypen kam heraus, dass Moore Torfakkumulationsraten zwischen 6 g und 200 g Torf-Trockenmasse je Quadratmeter und Jahr erreichen können. Die Spanne ist also recht groß. Sie ist unter anderem abhängig von Mooralter, Moortyp und Klima. Aber in den meisten Fällen wird Torf in Mooren nicht im Turbo-, sondern eher im Schneckentempo angehäuft.
Akkumulationsraten von über 100 g Trockenmasse/m²/Jahr werden nur von jungen Mooren mit einem Alter von unter 1.000 Jahren erreicht. In Mooren mit einem Alter von über 5.000 Jahren liegt die jährliche Akkumulationsrate gewöhnlich unter 50 g/m². Eine wichtige Ursache für diese altersbedingten Unterschiede sind natürliche Abbauvorgänge in tieferen Torfschichten.
Der Stoff aus dem die Moore sind: Torf
© Christina Fiene