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Ökologische Moortypen
Sind »Hochmoor« und »Niedermoor« auch ökologische Moortypen?

Ausschließlich von Niederschlagswasser ernährte Moore werden meist »Hochmoore« genannt. Diese unglücklich gewählte Bezeichnung soll ausdrücken, dass ihr Torfkörper im Bereich des Zentrums häufig eine deutliche Aufwölbung besitzt. Sie kann mehrere Meter betragen.

Küsten-Hochmoor im ozeanischen Klimabereich

Küsten-Hochmoor im ozeanischen Klimabereich. Zentrale Aufwölbung gut erkennbar.

© Hans-Bert Schikora (1993; Craig Moss, NW-Schottland)

Treffendere Namen für solche Moore sind »Regen(wasser)moor« oder »ombrotrophes Moor«. Hauptsächlich von Grund- oder Oberflächenwasser gespeiste Moore sind unter den Bezeichnungen »Niedermoor« (von »niederliegend«) oder »Flachmoor« bekannt. Ihr Torflager besitzt keine nennenswerte Aufwölbung. Alternative Namen für Niedermoor sind z.B. »Grundwassermoor« oder »minerotrophes Moor«.

Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden nicht »Armmoore« und »Reichmoore«, sondern »Hochmoore« und »Niedermoore« als natürliche bzw. ökologische Moor-Haupttypen angesehen. Diese Typisierung hat sich aus wissenschaftlicher Sicht aber bald als unzureichend erwiesen. Sie wurde deshalb neuen Erkenntnissen angepasst und erweitert. Im zeitgemäßen ökologischen Typensystem der Moore bilden Hochmoore nun die nährstoffärmste Untereinheit der Armmoore (Abb. links). Aus Sicht der Pflanzen ist die dortige Nährstoffarmut wirklich extrem. Die typischen, weitgehend offenen Niedermoore sind die unbewaldete Untereinheit der Reichmoore (Abb. rechts). Hochmoor und Niedermoor wurden im überarbeiteten ökologischen Typisierungssystem der Moore gewissermaßen vom Haupttyp zur Untereinheit degradiert.

Einordnung von »Hochmoor« und »Niedermoor« in das System der Ökologischen Moortypen (vereinfacht)
Einordnung von »Hochmoor« und »Niedermoor« in das System der Ökologischen Moortypen (vereinfacht).



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