In unseren Breiten werfen Laubbäume jedes Jahr aufs Neue ihr Laub ab. Ein Laubwald müsste deshalb eigentlich irgendwann von seinem eigenen Falllaub verschüttet werden. Warum das aber nicht so ist, weißt du bereits. Denn im Normalfall werden in der Natur abgestorbene Pflanzenteile am Boden relativ rasch zersetzt und verschwinden vollständig. Was entstanden ist, muss in der Natur schließlich irgendwann auch wieder vergehen.
In Mooren gilt die Regel vom Entstehen und Vergehen aber nur eingeschränkt! Natürlich sterben auch Teile von Moorpflanzen irgendwann ab. Doch diese Reste vergehen nicht vollständig. Denn die nassen Bedingungen am Moorboden bremsen den natürlichen Zersetzungsvorgang und stoppen ihn bald ganz. Hierdurch unterscheiden sich Moore von den meisten anderen Lebensräumen.
Craig Moss, ein wachsendes, ozeanisches Regenwassermoor an der schottischen Nordwestküste
© Hans-Bert Schikora (1993)
Die nur wenig zersetzten Pflanzenreste häufen sich deshalb als Torf von Jahr zu Jahr unter den lebenden Moorpflanzen an. Moorpflanzen wachsen also gewissermaßen auf ihren eigenen Überresten. Ständige Torfanhäufung ist auch der Grund dafür, weshalb Moore wachsen und im Lauf von Jahrtausenden gewaltige Torflager bilden. Sie sind oft mehr als zehn Meter mächtig.